Bornekampspatzen

Bildungsgrundsätze

Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und bereits in der frühen Kindheit von großer Bedeutung.
Die zehn Bildungsbereiche bilden die inhaltliche Grundlage für die pädagogische Arbeit und können auf vielfältige Art und Weise umgesetzt und miteinander verknüpft werden.

1. Körper, Gesundheit und Ernährung
2. Mathematische Bildung
3. Naturwissenschaftlich-technische Bildung
4. Bewegung
5. Ökologische Bildung
6. Musisch-ästhetische Bildung
7. Soziale und (inter-)kulturelle Bildung
8. Sprache und Kommunikation
9. Religion und Ethik
10. Medien


Auf drei Bildungsbereiche, die mir sehr am Herzen liegen, möchte ich gerne näher eingehen.


Ökologische Bildung:


Da sich meine Kindertagespflegestätte direkt im Naherholungsgebiet Bornekamp befindet, haben wir die Möglichkeit, jeden Tag in den Wald, auf Feldern, oder in den eigenen Garten zu gehen und die Natur zu jeder spannenden Jahreszeit neu zu entdecken. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch zwei Ententeiche und viele Bachläufe. So gibt es jeden Tag neue Erfahrungen mit der Natur. Durch mein Natur- und Umweltpädagogikstudium bei der ILS habe ich viel theoretisches Wissen erlernt und freue mich jetzt riesig, dies bei den Kindern anzuwenden.
Die körperliche Kondition (Fitness, Kraft, Ausdauer) steigt, wenn die Kinder über den unebenen Waldboden hüpfen, springen, laufen, wenn sie auf Bäume klettern, über Gräben springen, auf Stämmen balancieren. Naturerlebnisse bieten viel Raum für die Bewegungs- und Entdeckungsfreude der Kinder. Sie schulen ihre motorischen Fähigkeiten.
Der Wald gewährleistet den Kindern einen genügend großen Raum zum Ausleben ihrer Phantasie und Kreativität. Es gibt kaum Vorgefertigtes. Die Kinder entwickeln ihr Spiel und Spielzeug selbst. Der „Abenteuerspielplatz“ Wald wartet mit stets neuen Aufgaben, Experimenten, Beobachtungen und Ideen.
Fern ab jeglicher Reizüberflutung nehmen die Kinder ihre Kräfte besser wahr und erfahren ihre individuellen Möglichkeiten und Grenzen. Sie finden ihre eigene „Stabilität“. So entwickeln sie spielerisch ein ausgeprägtes Selbstverstrauen: Das bin ich, und das kann ich.
Der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird erfahren und gelernt. Kinder, die früh einen ethischen Bezug zur Natur entwickeln, werden voraussichtlich im späteren Leben ihre Umwelt als liebens- und schützenswert erachten: „Was ich liebe, schütze ich“.
Der Aufenthalt in der freien Natur fördert durch den Wechsel zwischen spannungsgeladener Aktion und meditativer Ruhe die emotionale und geistige Ausgeglichenheit der Kinder.
Die sinnlichen Erfahrungen wie Tasten, Fühlen, Riechen, Hören und Sehen werden im Freien fast selbstverständlich gewonnen. Diese Erfahrungen müssen nicht konstruiert werden. Denn der Wald bietet jederzeit und überall reichhaltige Erlebnisse.
Wie z. B.: Das Gras kitzelt unter den Fußsohlen, der Sand rinnt zwischen den Händen hindurch, Steine fühlen sich in der Sonne warm und im Schatten kalt an, Moos ist weiche, Steine dagegen hart. Auch die Gerüche des Waldes sind vielfältig. Wie riecht Moos, welchen Geruch haben Tannenzapfen, Blumen, ein Nadelbaum, frisch gesägtes oder vermodertes Holz? Von wo hören wir im Frühling den Spatz, den Kuckuck oder den Specht? Woher kommen Waldgeräusche, wie der Wind, der durch die Bäume weht. Wie schmeckt ein Apfel, eine Pflaume? Wo wächst eigentlich Obst? Auch dies kann ich den Kindern durch die umliegenden Streuobstwiesen näherbringen. Die Kinder lernen nicht in erster Linie mit dem Kopf, sondern mit ihren Sinnen. So erleben und entwickeln die Kinder das Zusammenspiel Sinne. Zudem lehrt uns der Wald, die kleinen „Dinge“ wahrzunehmen. Zur ökologischen Bildung gehört aber auch im Haus sparsam mit Strom und Wasser umzugehen, so wenig wie möglich an Müll zu produzieren und beim Einkauf auf regionale Produkte achten. Auch diesen Aspekt möchte ich gerne den Kindern näherbringen.


Bewegung:

Kinder haben einen inneren Bewegungsdrang. Bewegung schult die Wahrnehmung der Kinder. Dabei werden vor allen Dingen die Raumerfahrung, das Körperbewusstsein, das Koordinationsvermögen und der Gleichgewichtssinn gefordert und weiterentwickelt. Körpererfahrungen können als unmittelbares Erleben des „Ich“ aufgefasst werden. Dies ist notwendig für den Aufbau von Selbstbewusstsein und für eine positive empfundene Selbstwahrnehmung. Bewegung fördert den Stoffwechsel und so die Festigung der Knochen, die Entwicklung von Muskeln und Organen.
Sobald Kinder sich bewegen können, haben sie Freude an z. B. Bällen. Sie erfahren, dass ein Ball immer wieder zur Erde fällt und dass er schräge Ebenen hinunter rollen kann. Sie lernen Bewegungen einzuschätzen und vorauszuahnen. Klettern schult Raumwahrnehmung und Körperbewusstsein. Der Gleichgewichtssinn und die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft werden durch Schaukeln, sich drehen, hüpfen, Knie-Reiter-Spiele gefordert. Ein Trampolin, eine Rutsche, Hängematte, große Kissen, Materialen zum Höhle bauen (Bettlaken, Klammern, Decken, Taschenlampe), Luftmatratze sind Gegenstände, die nicht nur viele Körper- und Bewegungsreize bieten, sondern auch die Fantasie anregen.


Ernährung:

Die Ernährung der Kleinkinder liegt mir sehr am Herzen. Eine ausgewogene Ernährung ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder eine grundlegende Voraussetzung. Deshalb bereite ich morgens das Frühstück frisch zu. Es besteht aus frischem Obst, Rohkost und Joghurt. Beim Mittagessen achte ich auf viel Gemüse, Fisch- und Fleischgerichte gibt es ca. 1- 2 Mal in der Woche. Ebenso wechsele ich regelmäßig zwischen Nudeln, Reis und Kartoffeln. Danach richte ich mich nach der Tabelle des Bundesministeriums für Gesundheit.




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